Unsere Trauer ist auch nach 12 Monaten allgegenwärtig und ungebrochen.                 Unseren Verlust kann niemand ersetzen. Wir haben Zuwendung erfahren, die uns gut tat und auch Verletzungen, die heute noch schmerzen. Unser soziales Umfeld hat sich grundlegend geändert.

Ich habe einige Monate vom Berufsalltag pausiert und versuche gerade einen Start zurück. Sarahs Papa geht auch oft an seine Grenzen. Die Zeit hat uns gewandelt. Von der völligen Unfähigkeit den Tag halbwegs zu meistern, oft nur mit Medikamenten bis zu den ersten Schritten war es ein langer Weg.

Wir haben uns immer Hilfe gesucht, wenn wir Angst hatten, dass es nicht mehr weiter geht. Nach einem längeren Kampf mit einem Rententräger in Berlin konnten wir im November 2010 gemeinsam eine stationäre Rehabilitation in einer auf Trauer spezialisierten Klinik antreten. Danach waren wir erstmalig in der Lage uns eine lebbare Tagesordnung zu schaffen.         Es fällt uns immer noch schwer Neues zu zulassen und das Geschehene zu akzeptieren und zu verstehen. Uns geht es wie anderen verwaiste Eltern. Wir haben Tage die schon manchmal ausgefüllt sind, aber auch ganz schlimme Tage.

In der Erkenntnis das nichts mehr wird wie vorher, haben wir gelernt vieles auszuhalten und den für uns gangbaren Weg zu gehen. Oft müssen wir unserer Umwelt erklären, dass wir nicht mehr die Selben sind und auch nicht mehr werden. Zu tief sind die Erlebnisse und die damit verbundene Trauer um unsere Tochter in unserem Herzen verankert.